Samstag, 22. März 2014

Indonesien Teil I: Kuta - Bali und Gili Air (07.03.-14.03.14)

Nachdem wir in Kuala Lumpur unser letztes Roti-Frühstück bei Yusoff genossen hatten, machten wir uns mit Sack und Pack gegen 11:30 Uhr auf den Weg (mit Bahn und Bus) zum Flughafen, wo 16:30 Uhr unsere Maschine (Fluggesellschaft AIR ASIA) nach Denpasar – Bali startete.
Da der Flug drei Stunden dauern sollte und es sonst keine Belustigungen in Form von Alkohol oder Bildschirmen an Board gab, bauten wir wiedermal unsere eigene Entertainment-Station auf und schauten „Olympus ist gefallen“ (wiedermal ein Action-Film über einen Anschlag auf das Weiße Haus, mittlerweile der 4. Film in Folge für uns; an dieser Stelle möchten wir die NSA grüßen, falls sie die Wörter „Anschlag auf das Weiße Haus“ herauspickt: We‘re just talking about the movie „Olympus has fallen“! ;))

Gegen 19:30 Uhr landeten wir dann gut auf Bali. Und nachdem wir von dem Verschwinden der Maschine MH 370 (MALAYSIA AIRLINES!) erfuhren, die ein paar Stunden vor uns von KL nach Peking gestartet war, sind wir mittlerweile nach jedem Ortswechsel (mit welchem Verkehrsmittel auch immer) froh und dankbar, dass wir noch nicht „verschwunden“ sind!
Schnell bekamen wir das Visum und unser Gepäck und konnten mit einem Taxi von Denpasar nach Kuta aufbrechen, wo wir gegen 21:00 ankamen und unser Doppelzimmer im „Traveller Camp“ bezogen. Das Zimmer war ok; wir hatten schon schönere, aber auch schlimmere ;) Neu für uns war das fehlende Waschbecken. Mit fehlenden Toilettenspülkästen und Seemannstoiletten kommen wir bereits gut aus. Immerhin gab es fließendes, frisches Wasser (KEIN Salzwasser)! Das ist für uns am wichtigsten!

Aber noch wichtiger als fließendes Wasser, ist natürlich das Essen ;) Also machten wir uns auf die Socken, um die umliegenden Warungs (= Garküchen/Restaurants) ausfindig zu machen und um zu speisen: es gab einiges günstiges im Angebot. Nach dem späten Abendmahl, waren wir auf der Suche nach dem Strand und fanden alles andere, nur nicht das, was wir suchten: Wir liefen durch enge und teilweise dunkle Gassen, durch die Mopeds und Autos jagten und wir uns weitaus unsicherer fühlten als auf einem Flug; wir erreichten die große Bar- und Restaurantstraße, wo aus jeder Ecke andere, laute Musik dröhnt und  wo uns überall Drogen jeglicher Art angeboten wurden. Kuta scheint der Ballermann von Bali zu sein. Genervt und enttäuscht von Bali gingen wir zu unserer Unterkunft zurück, die uns aber auch nicht wirklich aufmunterte. Irgendwie scheint Bali nicht unsere Insel zu sein. Aber geben wir dem nächsten Tag noch eine Chance und vielleicht ist der Strand ja wenigstens schön und bei Tag alles etwas ansehnlicher. (Wir nehmen es schon mal vorweg: PUSTEKUCHEN!)

Am nächsten Tag (08.03.) haben wir ausgeschlafen und nach dem „Früh“stück unsere Sachen für den Strand gepackt, um mal wieder ein wenig zu entspannen. Auf dem Weg zum Strand haben wir das Elend dann auch noch mal bei Tageslicht gesehen. Am Strand angekommen, war die Enttäuschung wieder komplett: überall Plastikmüll (aus dem Meer angeschwemmter), Schwimmen/Baden verboten aufgrund riesiger Wellen, und überall Anbieter von Surfkursen und Strandliegen, die einen ihre Dienstleistungen aufdrängeln. Da ist unser Entschluss gefallen: WIR MÜSSEN HIER WEG! Der Start auf Bali war kein guter und die Insel hat uns sehr enttäuscht. Sicher gibt es irgendwo auf Bali auch schöne Ecken, aber wir hatten erstmal die Nasen voll von der Insel. Gleich machten wir uns auf ins Zimmer, um zu checken, wo und wie wir am besten und schnellsten von Bali wieder runter kommen. Wir hatten zwar bereits für drei Nächte die Unterkunft bezahlt, aber in dem Fall sch***** wir auf die 6€, die wir einbüßen, wenn wir einen Tag eher abdampfen. Also kauften wir uns Open-Return-Boot-Tickets für den nächsten Tag (09.03.) von Bali nach Gili Air.



ab nach Indonesien 
Sonnenuntergang über den Wolken

unser Badezimmer in Kuta-Bali

enge, dunkle Gassen

Dafür mussten wir 06:00 Uhr aufstehen, weil gesagt wurde, dass wir zwischen 06:30 und 08:00 Uhr mit einem Mini Bus abgeholt werden. 07:30 kam der Bus dann auch und fuhr uns zum Hafen, wo bereits viele weitere Touristen auf die Boote nach Lombok und die Gili Inseln warteten. Gegen 10:00 Uhr startete unser Express-Boot und 11:30 Uhr strandeten wir schon auf Gili Air. Am Hafen warteten schon einige Bungalow-Anbieter auf die Neuankömmlinge und auch wir bekamen ein Angebot. Normalerweise gehen wir darauf nicht gleich ein, aber er schien sehr nett und das Angebot fair (ca. 12,60€/Nacht für einen Bungalow mit Doppelbett, Ventilator und Open-Air-Bad); also ging es im Fußmarsch (15-20min) quer über die Insel zu den „Matahari Bungalows“. Die Insel ist sehr überschaubar, man ist in 1,5 Stunden einmal „rundrum“ gelaufen. Wir fanden den Bungalow und die Umgebung gut und entschlossen vorerst 3 Nächte zu bleiben. Nach unserem ersten Rundgang (über die halbe Insel in der prallen Hitze), war Christian enttäuscht, weil er nicht den „perfekten“ Strand gefunden hat und Maxi hatte die Schnauze voll, weil sie es am Strand der Matahari Bungalows eigentlich ganz schön fand und keinen Grund  für Christians Suche und seine Enttäuschung sah. Er ließ sich aber nicht davon abbringen noch an diesem Tag weiter danach zu suchen, weil es ihm keine Ruhe gelassen hatte. Ihr war diese Aufregung zu viel und beschloss am Strand zu bleiben, während Christian seine Suche für ca. 1,5 Stunden fortsetzte und schließlich die ganze Insel abgraste. Enttäuscht kam er zurück, allerdings legte sich die Enttäuschung schon am nächsten Tag und er fand die Insel toll.
Da wir auf der westlichen Seite der Insel „wohnen“, hat man einen tollen Blick auf den Sonnenuntergang und so beschlossen wir im Nachbarrestaurant am Strand zu essen und ein paar Cocktails zu schlürfen, um den Sonnenuntergang zu beobachten (und gut, dass wir das an diesem Tag gemacht haben, denn an den darauffolgenden Tagen war der Himmel immer mal wieder trüb, und der Sonnenuntergang nicht so schön wie an diesem Abend).

Am nächsten Tag (10.03.) genossen wir dann die Vorzüge dieser schönen Insel und unserer Bungalow-Anlage und machten einfach nichts, außer 5 Stunden lang in den Strandhütten zu liegen und ein bisschen im Internet zu surfen etc. Am Nachmittag packte uns dann der Hunger und da wir günstig speisen wollten, mussten wir uns zwangsläufig bewegen und einen Warung aufsuchen. Da ist dann doch noch was Aufregendes/Gruseliges passiert: unser Weg führte uns über die Insel an einigen Kokosnuss-Palmen vorbei, da meinte Christian: „Hier könnte man mal versuchen, eine Kokosnuss von der Palme zu schießen.“ Und Maxi so: „Aber wir haben weder Machete noch das Geschick zum Öffnen der Nuss, wenn wir sie überhaupt von da oben herunter bekommen…“ Just in diesem Augenblickt fällt mit Affenzahn eine Kokosnuss ca. 10m vor unseren Füßen auf den Boden! DAS WAR VERRÜCKT! Aber irgendwie lustig J Wir wollten sie auf dem Rückweg mitnehmen, aber da war uns jemand zuvor gekommen.

Auch hier haben wir ein günstigen Warung gefunden, zu dem wir regelmäßig gepilgert sind. Das Essen war einfach super, z.B. hatten Chicken Martabak - ein angebratener Mehlteig und im Inneren war frischer Salat und Hühnerfleisch, verfeinert mit einer undefinierbaren Soße. Der Inhaber des Warungs heißt BAR, so wie die Bar. Denn er war früher mal Barkeeper auf Lombok, hatte aber darauf keine Lust mehr und eröffnete mit seiner Frau auf Gili Air den Warung "Bamboo". Er konnte auch relativ gut englisch sprechen und so hatten wir zum Essen auch immer ein bisschen Small Talk. Am Tag der Abreise haben wir Bar nochmal getroffen und haben uns mit einer dicken Umarmung verabschiedet, ein sehr netter Zeitgenosse!

Für den nächsten Tag (11.03.) hatten wir sogar einen richtigen Plan: SCHNORCHELN! Wir wurden am Vormittag mit einem kleinen Boot direkt von unserem Strand abgeholt und stoppten an drei Stellen zwischen den Gili Inseln zum Schnorcheln. Wir hatten das beste Wetter, eine klare Sicht und konnten sämtliche Fisch- und Korallenarten UND SCHILDKRÖTEN entdecken. Das war unbeschreiblich schön und tausend Mal besser als das Schnorcheln und Tauchen im Great Barrier Reef (vllt. wegen dem schlechten Wetter damals). Gegen Mittag hatten wir einen Stopp auf Gili Meno (die kleinste der drei Gili Inseln), um ein bisschen auf der Insel herumzuspazieren und zu essen. Bevor es wieder nach Gili Air zurückging, ankerten wir ein letztes Mal zum Schnorcheln im „Coral Garden“. Leider sind wir nicht im Besitz einer Unterwasser- oder Action-Kamera, sodass wir euch leider keine Bilder zeigen können, aber Google hat bestimmt ein paar Bilder parat ;)

Wir waren so froh, dass wir an diesem Tag schnorcheln waren, denn an den darauffolgenden Tagen (12./13.03.) war es trüb und regnerisch. Perfektes Wetter, um sich Fahrräder auszuleihen oder wieder einfach nur in den Standhütten nichts zu machen ;) Auf Gili Air gibt es übrigens keine Autos, LKW oder Mopeds; nur Fahrräder und „Ferraris“ (so nennen die Einheimischen hier ihre Pferdekutschen). Das war soooooooooo entspannt und das ganze Gegenteil von Kuta – Bali! Insgesamt hat uns die Insel sehr gut gefallen! Wenn es so etwas wie ein Paradies geben sollte – es wäre wohl hier! Wir haben uns sehr heimisch gefühlt, es war ein bisschen wie Gröden… nur am Strand und unter Palmen J
Am letzten Tag auf Gili Air (14.03.) war das Wetter wieder etwas besser, am Mittag kam dann sogar die Sonne raus und wir verbrachten diesen Tag wieder an den Strandhütten unserer Bungalow-Anlage mit tiefgehender Entspannung und das war auch gut so, denn die Abreise bzw. die nächsten Tage sollten stressig werden, aber dazu mehr im nächsten Eintrag zur Überfahrt nach Flores.


Liebste Grüße in die Heimat!


Gili Air


"Ferrari" :)

Sonnenuntergang I

Sonnenuntergang II - im Hintergrund ist der Vulkan von Bali zu sehen

Schnorcheltrip

Gili Meno

unser Boot 
Hafen von Gili Air - alle ziemlich busy

dieser Gecko (etwa 20cm groß) war jeden Abend da

Matahari Bungalow


Open Air Bad


Chicken Martabak

unsere Strandhütten
Straßen auf Gili Air

Frühstück



Donnerstag, 13. März 2014

Kuala Lumpur (03.03.-06.03.14)

Auch diese Anreise war wieder sehr entspannt, wenn auch mit einer kleinen Verzögerung der Abflugzeit. Aber wir haben ja Zeit ;) Am 03.03. landeten wir gegen 12:30 in Kuala Lumpur, mit Bus (2,20€/Person für ca. 50 km) und Bahn (0,22 €) ging es dann ins wolkenverhangene Stadtzentrum - nach Chinatown - wo sich unsere Unterkunft für die nächsten 4 Nächte befand, das "Chinatown Inn Hotel". Wir schafften es pünktlich ins Hotel bevor der Platzregen einsetzte und die Straßen kurzzeitig unter Wasser setzte. DAS WAR DER ERSTE REGEN AUF UNSERER REISE (die wir mittlerweile seit 2 Monaten bestreiten)!!! Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, machten wir uns nochmal auf den Weg, um unsere neue Hood ein wenig zu erkunden. Direkt vor unserem Hotel befindet sich eine riesige Shopping-Straße mit unzähligen Verkaufsständen. Der absolute Renner hier ist alles, was Rang und NAMEN hat: Taschen, Schuhe, Schmuck, Parfum von Gucci, Chanel, Fendi, Louis, Jimmy Choo, Miu Miu, Prada, Armani... Überall kann man diese und weitere Marken (auch gut gefälschte und aktuelle Fußballtrikots) sehr günstig erstehen, man brauch nur ein wenig Verhandlungsgeschick ;) und Platz im Rucksack :/

Kuala Lumpur, auch als KL abgekürzt, ist die Hauptstadt Malaysias und hat ca. 1,5 Millionen Einwohner. Da hier sehr viele Chinesen leben, ist Chinatown auch sehr groß. Diese Gegend haben wir am ersten Tag (04.03.) gründlich unter die Lupe genommen. Chinatown befindet sich direkt im Stadtzentrum - von hier aus kann man gut zu Fuß oder mit der Bahn die Stadt besichtigen. Als erstes stand unser Frühstück auf dem Plan. Wir haben im Reiseführer von einer sehr guten, indischen (die indische Fraktion ist auch sehr groß in KL) Kantine gelesen, der Yusoof Dan Zakhir. Hier gibt es 24 Stunden am Tag leckeres indisches und allgemein asiatisches Essen zu unschlagbaren Preisen. Unser Frühstücksfavorit war Roti (indisches Fladenbrot) mit verschiedenen Füllungen: mit Käse, Karamel, Kakao oder einfach pur. Dazu werden immer 2 oder mehr Soßen gereicht, meistens Chilli und Curry. Wir hätten nie gedacht, dass scharf und süß so lecker zusammen sein können. Und so günstig: 2 Rotis + 1 Kaffee für 1 Euro! Wir waren jeden Morgen hier und teilweise auch zum Abendbrot. Zurück zum kulturellen Teil: Nach dem besagten Frühstück sind wir zum Sri Mahamariamman Tempel (dem ältesten Hindu-Tempel von KL) und der Masjid Jamek, eine der ältesten Moscheen, gegangen. In der Moschee musste sich Maxi dann den Gepflogenheiten des Islams anpassen und sich verhüllen. Von dort aus sind wir nach Little India und dann in Richtung Petronas Twin Towers marschiert. Dieses markante Wahrzeichen der Stadt gehört mit 452 m zu den höchsten Gebäuden der Welt. Der Anblick war schon gigantisch. Unter den Twin Towers gibt es eine riesige Mall mit allen nur möglichen Marken - zu den entsprechenden Preisen. Nach einer kleinen Stärkung im Food Court der Mall ging es mit der Bahn zurück und wir erholten unsere müden Beine im Bett.


Auf nach KL!
Sri Mahamariamman Tempel


Hier gab es...
...die besten Rotis



Masjid Jamek und im Hintergrund das Stadtzenreum

Masjid Jamek

Das lila Ungeheuer! (Ohne Umhang, keine Moschee-Besichtigung ;))

Maxi's Kompass


Petronas Towers

die Mall unter den Petronas Towers

Fortbewegungsmittel Nr. 1!

erster Regen nach 8 Wochen!

Am 05.03. haben wir vor allem eine Nähstube gesucht. Maxi hatte sich in Deutschland eine Rucksackhülle gekauft, die man aber nicht beim Tragen auf dem Rücken nutzen kann. Also muss da ein Loch rein und ein Reißverschluss zum schließen. Christians Hülle sollte als Vorlage dienen und so machten wir uns auf, quer durch verschiedene Läden. Nach einigen Versuchen haben wir dann in einem größeren Gebäudekomplex auch eine indische Nähstube gefunden, welche unsere Vorstellungen umsetzten kann. Am nächsten Tag wäre sie fertig. Danach sind wir über die Einkaufsmeile vor unserem Hotel geschlendert und haben ein paar Teile ergattert. Christian hat sich u.a. ein ORIGINAL :) Deutschland-Trikot für 6,60 Euro gekauft.

Für den nächsten Tag haben wir den Besuch des KL Towers geplant. Der KL Tower ist der 7. größte Fernsehturm der Welt, welcher eine Aussichtsplattform in 276 m Höhe hat. Dort hinauf gelangt man mit einem Fahrstuhl und man hat eine einzigartig Aussicht über KL und speziell auf die Petronas Towers, dies ist auch einer der Gründe, warum wir nicht auf die Plattform der Petronas Towers gegangen sind - sonst hätten wir diese ja nicht aus der Höhe gesehen ;) Ein anderer Fakt ist, dass der KL Tower einfach günstiger ist. Nach dem Turmbesuch ging es weiter zu unserem indischen Schneider, wo wir Maxis Rucksackhülle abgeholt haben. Das Loch ist zwar an einer anderen Stelle als geplant, passt aber trotzdem irgendwie ;) und man kann es den indischen, tapferen Schneiderlein nicht verdenken, da sie weder die Funktion dieser Hülle noch den Rucksack dazu kannten... Danach gings noch zur Post, denn Maxi wollte noch ein paar Dinge nach Hause schicken. Das Paket mit 2 kg Gewicht hat ca. 15 Euro gekostet und ist nun die nächsten Monate unterwegs nach Deutschland. Wir aber nicht: für uns ging es am 07.03. weiter nach Bali / Indonesien!

Liebe Grüße in die Heimat!



Blick auf die Petronas Towers



hier ging es hoch - auf den KL Tower





Maxi mit den indischen Schneidern

Mega Mac (4-fach Fleisch) + Coke + French Fries im MAXImenü!

Christian beim Wäschewaschen

Maxi beim Wäschewaschen

Originale Fälschung

Tschüüüüü Paket! Komm gut an!