Dienstag, 8. April 2014

Indonesien Teil II: Labuan Bajo - Flores und Ubud - Bali (15.03.-25.03.14)

Um die Komodo-Warane zu sehen, mussten wir nach Flores!
Also wählten wir mal wieder den längsten und ungemütlichsten Weg: über Wasser und Land, 38 Stunden Reisedauer von Gili Air bis nach Labuanbajo (kleine Hafen-Stadt im Osten von Flores). Mal abgesehen davon, gibt es auch keine großen Alternativen zu dieser Route, es sei denn man fliegt von Bali nach Flores. Allerdings haben wir nichts Gutes über die Fluggesellschaften gehört, die diesen Luftraum bedienen (Abstürze etc.). Also ging es mit dem Shuttleboot zuerst von Gili Air nach Lombok rüber (ca. halbe Stunde), am Hafen warteten wir auf unseren Transfer mit dem Mini Bus nach Mataram (auf Lombok) zum nächsten Busbahnhof. Dort kamen wir gegen 12:00 Uhr an, unser Bus sollte aber erst 14:30 Uhr abfahren, also vertrieben wir uns die Zeit im Shopping Center (gekauft haben wir uns nichts weiter, nur eine SIM-Karte, damit wir unterwegs Internet haben). Gegen 15.30 Uhr ging es dann endlich mal weiter: vom Busbahnhof in Mataram zum Hafen (2,5h Fahrt), wo 18:30 Uhr die Fähre nach Sumbawa ablegte. Nach 2,5h auf der Fähre erreichten wir die Insel. Danach ging es wieder dem Bus weiter bis zum Busbahnhof in Bima (immernoch Sumbawa). Gegen 21:30 Uhr hatten wir einen Stopp zum Abendessen an einem Warung, wo bereits ein kleines Buffet aufgebaut war und auf uns wartete (das Essen war im Busticket inkl.). Als wir am Busbahnhof in Bima ankamen war es bereits 03:00 Uhr (16.03.). Wir wurden von einigen Männern (andere Busfahrer???) wie Tiere eilig aus dem Bus getrieben mit den Worten „Bus wechseln! Bus wechseln!“. Zu dem Zeitpunkt wussten wir nicht was los ist (schon gar nicht, dass wir schon am Busbahnhof sind und da umsteigen müssen). Es war stockdunkel und wir sahen nur, dass draußen ein kleinerer Bus stand und unser Gepäck auf dessen Dach geladen wurde. Die Männer riefen immer wieder „Bus wechseln!“, so hektisch und fordernd als würde gleich eine Bombe hochgehen oder der andere Bus in jeder Sekunde abfahren (IDIOTEN). Naja das Ende vom Lied: wir saßen in dem kleineren Schrott-Bus, unser Gepäck auf dem Dach und warteten 3 Stunden (!!!!!!!!!), bis es mit dem Bus endlich weiter ging. Keiner von uns (hauptsächlich Touristen) ist ausgestiegen, der Busbahnhof sah dann doch zu zwielichtig aus. Gegen 06:00 Uhr fuhren wir mit dem Bus über Stock und Stein, Berg und Tal zum Hafen (ca. 1,5h). Auf dieser Strecke ist uns das erste Mal aufgefallen, dass sich große Parallelen zu Laos ziehen lassen: kleine Dörfer und Gehöfte am Straßenrand, überall läuft das Vieh über die Straße (v.a. Hühner, Ziegen und Hunde), alles in ziemlich einfachen Verhältnissen. 07:30 Uhr kamen wir also am Hafen an. Die Fähre wurde bereits beladen und auch wir suchten uns schon einen Platz auf einer Bank über Deck. Die Bank und ihre Umgebung waren leicht mit Ruß bedeckt, aber wir dachten uns „wer weiß, wo das herkommt, bestimmt vom der Fähre nebenan, das hört schon irgendwann auf“ und richteten uns auf der Bank ein. Für 09:00 Uhr war die Abfahrtszeit der Fähre angesetzt. Und „angesetzt“ ist an dieser Stelle das richtige Wort, denn ausgelaufen ist die Fähre dann erst 11:00 Uhr (ENDLICH!).
UND 16:30 Uhr WAR ES DANN GESCHAFFT, WIR HABEN LABUAN BAJO ERREICHT!
Wir waren durchgeschwitzt und vollgerußt von oben bis unten (der Ruß kam wohl – wie anfangs gehofft - doch nicht bloß von der Nachbar-Fähre und fand scheinbar auch während der Fahrt kein Ende). Schweiß und Ruß auf der Haut sind eine unbezahlbare Mischung; genau wie die reinigende, kalte Dusche danach!!!

Auf der Fähre haben wir Gabrielle und Benoit kennengelernt, ein kanadisches Paar (28 und 34). Zusammen mit den beiden machten wir uns auf den Weg, um eine Unterkunft zu finden. Von da an waren wir Bungalow-Nachbarn :)




Verpflegungsattacke an den Umsteigeplaetzen

"Beinfreiheit"

Schrott-Bus von Bima zum Hafen


unsere Russ-Sitzplaetze

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen (17.03.), machten wir uns einen Plan, wie es für uns auf Flores weitergehen soll bzw. wie und wann wir wieder zurück wollen oder wo es dann als nächstes hingeht. Denn so langsam müssen wir einplanen, dass wir nicht mehr viel Zeit haben bis unser Flug von Bali nach Darwin geht. Weit sind wir mit unserer Planung nicht gekommen, aber wir fanden immerhin schon heraus, dass wir nicht zurück fliegen wollen (siehe oben), sondern den Rückweg von Flores nach Lombok genauso antreten wie den Hinweg (Bus und Fähre); kostet auch nur ein Drittel so viel wie ein Flug ;)
Auf unserem kleinen Rundgang durch die Straße von Labuan Bajo stellten wir fest, dass es hier nicht viel zu sehen gibt, außer noch mehr Parallelen zu Laos (Müll und Straßenverhältnisse).
Zusammen mit den Kanadiern und 5 spanischen Mädels machten wir uns auf in ein Reisebüro, um für den nächsten Tag ein Boot zu chartern, welches uns zum Schnorcheln und nach Rinca (Nachbarinsel von Komodo) bringt, um die Warane zu sehen.
Am Abend sind dann noch weitere Entscheidungen bezüglich unserer weiteren Reiseroute gefallen: Wir werden nicht tiefer in die Insel eindringen, sondern verlassen Flores von Labuan Bajo aus. Es würde viel zu lange dauern (10-15 Stunden Busfahrt), bis wir auf einem sehenswerten Teil der Insel sind, und so viel Zeit haben wir nicht mehr bzw. würden wir das noch „abarbeiten“, müssten wir uns stressen. Außerdem entschieden wir, dass wir schon am 19. oder 20.03. abreisen, da Labuan Bajo nicht wirklich viel hermacht.




Labuan Bajo



der Bungalow

die Aussicht



Am nächsten Morgen (18.03.) ging es zeitig raus, denn 08:00 Uhr startete unser Trip nach Rinca und zum Schnorcheln! Wir besuchten die Komodo-Warane!!! Krasse Viehcher!!! Auf Rinca darf man sich nur mit einem Ranger fortbewegen. Wir wurden im Gänsemarsch über die Insel geführt und bekamen einen Einblick in die Pflanzenwelt auf Rinca und natürlich in das Leben der Warane (Diese Drachen fressen sogar ihre eigenen Babys und Büffel! Ihre Sch**** ist weiß vom Kalk der Knochen der Lebewesen, die sie verspeisen. Wenn sie einen Büffel beißen bzw. vergiften, lassen sie ihn erst 3 Wochen lang vor sich hinsiechen bis sie ihn genüsslich in einer geselligen Runde vertilgen). Wir haben sie nur faul im Schatten liegen sehen, aber wenn sie etwas wollen, sind sie blitzschnell. Sind schon ziemlich gruselig und ekelig diese Tiere, aber Respekt: sie haben den „Urknall“ überlebt!
Gegen 17:00 Uhr waren wir wieder in Labuan Bajo und kauften gleich noch Tickets für die Rückreise nach Lombok für den nächsten Tag.


auf dem Boot nach Rinca


Eintritt zur Dracheninsel


da liegen sie faul im Schatten

Wanderung ueber die Insel


Gruppenfotoooooo :)


Christian und Benoit

Schnorchelstopp 1

Benoit, Gabrielle und Christian



Schnorchelstopp 2



Ubud – Bali (19.03.-25.3.14)

Also ging es am 19.03. wieder steil, das gleiche Prozedere nur rückwärts: 9:30 Uhr Fähre von Labuan Bajo (dieses Mal saßen wir ruß-geschützt unter Deck ;)) nach Sumbawa (Ankunft 15:30); vom Hafen mit Minibus nach Bima zum Bubahnhof (Ankunft 17:00); mit größerem Reisebus ging es 19:30 Richtung Hafen (gegen 01:00 Uhr gab es wieder einen Stopp an einem Warung zum Essen); 03:00 (20.03.) Ankunft mit Reisebus am Hafen von Sumbawa; 04:00 Start der Fähre nach Lombok (Ankunft 05:30); wieder weiter mit dem Reisebus Richtung Busbahnhof in Mataram, wo wir gegen 08:00 ankamen.
Ursprünglich wollten wir noch ein paar Tage auf Lombok (genauer gesagt in SerenGIGI (hihi :))) bleiben, also ließen wir uns mit einem Bemo (das Tuk Tuk in Indonesien) nach SerenGIGI bringen, um dort eine Unterkunft zu suchen, aber es hat geregnet und wir stellten fest, dass man - außer am Strand liegen – nicht viel machen kann. Also Planänderung: wir fahren noch heute mit dem Boot zurück nach Bali und lassen uns nach Ubud bringen, denn da kann man auch bei schlechtem Wetter was machen. Also auf zum Hafen und ab nach Bali!
Gegen 15:00 kamen wir dann endlich auf Bali an und während wir im Bus Richtung Ubud saßen, nahmen wir via Facebook Kontakt mit Susi und Robert auf (die auch gerade auf Bali sind und wie der Zufall es will sogar in Ubud!). An ihrer Unterkunft „Jiwas Guesthouse“ ist gerade ein weiteres Zimmer frei geworden, in das wir einziehen konnten. An dem Abend war mit uns – außer Abendessen – nicht mehr viel anzufangen.


gut gefuellter Schrott-Bus auf dem Rueckweg vom Hafen nach Bima

angekommen in Ubud - Susi und Maxi

Am 21.03. wurden wir nach dem Frühstück freundlich vom Besitzer aus unserem Zimmer geworfen mit der Begründung, dass über Nacht eine Buchung ankam und die neuen Gäste sind schon da und wollen in kein anderes Guesthouse. Hallo??? Dein Ernst??? Gestern hast du noch gesagt, es ist ok, wenn wir 2-3 Nächte bleiben! Wenn voll ist, ist voll. Dann haben doch die anderen Pech, oder nicht? (Als wir auf Koh Phangan trotz Buchung vor vollen Bungalows standen, wurden auch keine anderen Gäste für uns rausgeworfen.) Das haben wir noch nie erlebt. Gegen 11:00 Uhr packten wir also schon wieder unsere Sachen und mussten Robert und Susi verlassen (die davon noch gar nichts mitbekommen haben, weil sie in der Stadt unterwegs waren).
Aber immerhin wäscht auch in Indonesien eine Hand die andere und so schieben sich einige befreundete Guesthouse-Besitzer die Besucher hin und her, wenn mal einer ausgebucht ist; wie in unserem Fall: Wir wurden in das „Shiva House“ gebracht, was sich als Volltreffer erwies! Ein wunderschönes Tempelhaus mit geräumigen Zimmern, mitten in der Stadt (zum gleichen Preis wie das Zimmer im „Jiwas Guesthouse“, Freundschaftspreis ;)). Schade war es aber, dass wir jetzt wieder von Robert und Susi getrennt waren. Die beiden waren auch nicht sonderlich erfreut über unseren Rauswurf. Am Abend trafen wir uns wieder, um gemeinsam in „Mama’s Warung“ zu dinieren. „Mama“ hatte mit Abstand das beste Essen und wir erkoren es zu unserem Stamm-Lokal für die nächsten Abende. Nach dem Abendessen zeigten wir Robert und Susi noch unsere neue Bleibe. Die beiden waren auch ziemlich angetan von dem Guesthouse und fragten gleich, ob noch was frei ist für die nächsten Tage. Und es sah gut aus ;)
Als wir am nächsten Morgen (22.03.) auf unserer Terrasse frühstückten, bezogen Robert und Susi schon das Zimmer neben uns ;) Am Vormittag besuchten wir den Monkey Forrest. Den restlichen Tag verbrachten wir an unserer Unterkunft und entspannten ein wenig, um uns so langsam seelisch und moralisch auf Australien vorzubereiten ;)


im Monkey Forrest Ubud

die Affen moegen Flaschen...

...und Lausen





Den nächsten Tag (23.03.) widmeten wir der Stadt. Wir liefen durch die Straßen und Gassen und genossen noch einmal die günstige Verpflegung in vollen Zügen, bevor in Australien wieder der Preis-Hammer kommt. Zusammen mit Robert und Susi charterten wir uns am Nachmittag ein Taxi zum Tannah Lot Wassertempel, um dort den Sonnenuntergang zu beobachten. Gegen 20:00 Uhr waren wir wieder in Ubud und kehrten bei „Mama“ ein.


in den Strassen von Ubud


Blumenkinder am Tannah Lot Tempel

Tannah Lot Tempel





Warten auf den Sonnenuntergang



unterwegs in Ubud


Ubud ist beruehmt fuer seine vielen Tempel


Vorbereitungen fuer das balinesische Neujahrsfest (Nyepi)


Die letzten zwei Tage in Asien (24. und 25.03.) verbrachten wir ziemlich entspannt an unserer Unterkunft, erledigten noch ein paar Einkäufe (günstige Hygiene-Artikel, Postkarten etc.) in der Stadt oder sahen uns die Reisfelder (unweit vom Stadtzentrum entfernt, aber ziemlich versteckt und nicht einfach zu finden) an.



Eingang zu einem typischen Tempelhaus

der unscheinbare Weg zu den Reisfeldern







das Shiva (Tempel-)Guesthouse




Unsere Zeit in Südostasien geht nun zu Ende und wir verlassen den Kontinent mit gemischten Gefühlen: wir hatten eine tolle Zeit, haben viel erlebt und gesehen, aber wir freuen uns auch auf die „westliche“ Welt (v.a. was den Straßenverkehr angeht) und auf neue Erfahrungen in Australien. Also auf in das nächste Abenteuer!