Sonntag, 9. Februar 2014

Laos Teil 4: Vientiane (25.01.-27.01.14)

Nach der ersten entspannten Busfahrt (ohne Kurven und Berge) in Laos sind wir am frühen Nachmittag in Vientiane, der Hauptstadt, angekommen. Wir haben nach wenigen Anläufen auch eine schöne Unterkunft im Mixay Guesthouse gefunden. Die Sachen wurden ausgepackt und wir haben eine Runde durch die Stadt gedreht. Als es dann langsam dunkel wurde, haben wir uns ein gemütliches Café in der Nähe unserer Unterkunft gesucht und haben begonnen unseren Blog weiterzuschreiben. Fabian, den wir in Vang Vieng kennengelernt haben, hat auch am 25.01. den Bus nach Vientiane genommen und hat sich später zu uns gesellt. Am Nachbartisch verfolgten 2 Österreicher unsere Gespräche und schon war unsere Runde gewachsen, denn Robert und Susi komplettierten dann die "Laos-Truppe"; es wurde ein angenehmer Abend mit viel (Reise-)Informationsaustausch. Aus unerfindlichen Gründen (wir denken, es lag vermutlich am Beelao-Konsum) kamen wir dann auf die Idee am nächsten Tag die Beerlao-Brauerei zu besichtigen, denn das gehört ja auch irgendwie dazu :-) Als die beiden dann (ermüdet von der Nachtbusfahrt) sich verabschiedeten setzte sich noch der belgische (5 Sprachen sprechender) Barkeeper zu uns und wir vertieften unsere Gespräche in Richtung Australien und wo man besten Arbeit finden kann. Er war selbst 2 Jahre dort unterwegs und hat uns einige gute Tipps geben können. Anschließend sind wir noch mit Fabian über den Nachtmarkt am Mekong geschlendert.

Am nächsten Tag (26.01.) sind wir dann entspannt in einem französischem Lokal frühstücken gewesen. Auf dem Weg dahin kamen uns Robert und Susi entgegen und berichteten uns, dass es doch Sonntag sei und die Brauerei geschlossen hat (man mag es kaum glauben, aber man verliert doch schnell das Bewusstsein für Raum und Zeit auf Reisen). Kein Problem, dann halt am Montag. Also planten wir um und füllten diesen Sonntag mit einer Stadtbesichtigung. Auf dem Stadtplan sahen die Entfernungen nicht wirklich groß aus und so beschlossen wir, uns ohne Rad oder Moped aufzumachen (Vientiane ist für eine asiatische Hauptstadt eine echtes Dorf!). An diesem Tag war das erste Mal seit langer Zeit richtig heiß und wir liefen in Richtung Sehenswürdigkeiten. Unser erster Stop war an dem großen Markt, wo allerhand Waren unterschiedlichster Art angeboten werden. Kurz geschaut und weiter ging´s in Richtung Patuxai, einer Art Triumphbogen, welcher auf einer langen Prachtstraße (ähnlich Champs Elysee, französischer Einfluss in  Laos ist auch hier nicht zu verbergen) steht. Erbaut wurde dieses Monument in den 1960er Jahren und wird auch als "vertikale Landebahn" bezeichnet, denn die Amerikaner stellten eigentlich den Beton für den Bau einer Landebahn zur Verfügung - entstanden ist dann halt das Monument...

Vom Patuxai ging es weiter in Richtung Pha That Luang, dem Wahrzeichen des Landes (es ist eine goldene Stupa) und auch auf vielen Kip-Scheinen vertreten. Es war doch ein langer Marsch und wir haben uns ein Tuk Tuk zurück zum Guesthouse geleistet gefolgt von einem indischen Snack. Am Abend sind wir mit Fabian zu einem großen beleuchteten Springbrunnen ein Bierchen trinken gegangen, es wurde sogar moderne Live Musik dargeboten. Irgendwie haben wir die Zeit aus den Augen verloren und der Hunger wurde immer größer. Also machten wir uns auf, etwas essbares zu suchen, das wäre in anderen Ländern auch kein Problem, nur gibt es in Laos ein offizielle Sperrstunde von 23.30 Uhr und es war schon kurz vor 23.00 Uhr. An der Mekong-Promenade haben wir dann auch noch eine Garküche gefunden und wir schafften es pünktlich 00.00 Uhr zurück ins Guesthouse, welches auch ausgeschrieben hat, dass alle Gäste bitte pünktlich um Mitternacht zurück seien sollten.

unser Guesthouse 


Gruß an Christians Elstern

Pha That Luang

die vertikale Landebahn - Patuxai

Nationalstadion der etwas kleineren Art

Buddha auf dem Weg ins Nirwana

Plantschi

am Mekong-Ufer, auf der anderen Seite liegt bereits Thailand

Sonntagabend-Unterhaltung mit Live Musik


Am nächsten Morgen (27.01.) trafen wir uns - wie verabredet - mit Robert, Susi und Fabian, um uns ein Tuk Tuk zur Brauerei und zum Buddha Park zu teilen. Nach etwas Preisvergleich haben wir ein gutes Angebot für ein eher wackliges, kleines Gefährt erhalten. Zu fünft war der Karren doch mächtig überladen, das war uns aber egal, es war ja billig... Nach ca. 1,5 Stunden sind wir auch endlich im 26 km entfernten Buddha Park angekommen. Die Straßen dorthin wurden immer schlechter und es war eher einfacher ein Schlagloch zu erwischen als keins. Das Tuk Tuk hatte seine besten Tage bereits hinter sich, aber es schien der Aufgabe gewachsen zu sein, denn wir kamen - auch wenn leicht durchgeschüttelt - sicher am Ziel an. Der Buddha Park wurde 1958 von einem laotischen Künstler erbaut und enthält viele unterschiedliche Steinskulpturen von buddhistischen und hinduistischen Gottheiten. Nach einer dreiviertel Stunde hat man aber auch alles gesehen und wir verspürten den Drang auf ein kühles Beerlao - welcher Ort wäre da nicht besser als die Brauerei selbst?! Wir verfrachteten unser Körper wieder ins Tuk Tuk und auf gings..........dachten wir, denn nach ca. 200 m hat es gekracht und die Achse war gebrochen. Irgendwie hatten wir schon so eine Vorahnung, denn dieses klapprige Vehikel mit zu schwerer Fracht und die katastrophalen Straßenverhältnisse waren keine gute Mischung. Christian und der Tuk Tuk Fahrer (er war nicht gerade sehr erbaut über das Geschehene) haben kurzerhand das Tuk Tuk zurück zum Buddha Park geschoben und wir haben uns ein Sammeltaxi zur Brauerei genommen. Die Beerlao-Brauerei versorgt das ganze Land mit dem edlen Tropfen und hat daraus resultierend ca. 98 Prozent Marktanteil. Der Konzern gehört zur einen Hälfte Carlsberg und zur anderen Hälfte dem Staat. Wir wollten eigentlich eine Brauerei-Führung machen, die freundliche Dame am Empfang machte uns aber deutlich, das diese heut nicht möglich sei. Macht aber nix, denn was macht man in einer Brauerei noch so? Richtig: Bier trinken. Und das taten wir dann auch fleißig und kosteten so ziemlich alle Sorten, die es an der Bar in der Lobby gab, durch. Zu uns gesellte sich noch der Amerikaner Richard. Er ist 65 Jahre alt und reist schon einige Zeit durch Asien. Eine sehr lustige Runde hatte sich gebildet und so unterhielten wir uns alle nur noch auf Englisch. Nach 3 Stunden und ein paar Beerlao später wurden wir darauf hingewiesen, dass das Besucherzentrum jetzt schließt und wir machten uns aus, dass wir alle zusammen etwas essen gehen. Zurück in der Stadt fanden wir eine gemütliche Garküche und es gab endlich etwas zwischen die Zähne. Nach 2 Stunden haben wir dann das Lokal gewechselt, denn Richard meinte, es gäbe da einen gemütlichen Biergarten. Dort gab es auch noch einige Beerlao und wir sind dann gegen 23.30 Uhr zurück ins Guesthouse gewankt, denn am nächsten Mittag hatten wir einen Flug von Vientiane nach Phnom Penh gebucht. Am Morgen nach unseren internationalen Trinkfestspielen hat Christian versucht die Anzahl der von ihm vernichteten Beerlao zu zählen......er zählt heute noch :-)

Skulptur im Buddha Park

im Buddha Park




wer sein Tuk Tuk liebt, der schiebt...

in der Lobby der Brauerei

Gruppenfoto: Richard, Fabian, Susi, Maxi, Christian, Robert (v.l.)


Dieser Tag und der Abend waren wirklich grandios, das sind die Momente, welche das Reisen ausmachen: man trifft fremde Leute, diese werden zu Bekannten und teilt mit ihnen schöne Momente. Bevor man aber darüber nachdenken kann, verteilen sich alle am nächsten Tag in alle möglichen Richtungen.

Unsere Zeit in Laos ist nun zu Ende. Dieses Land hat uns doch schon sehr beeindruckt. Malerische Landschaften, kulturelle Highlights und einen seelenruhigen Charakter machen Laos sehr sympatisch. Die Menschen hier haben die Ruhe mit Löffeln gegessen, der Verkehr ist für asiatische Verhältnisse mehr als gering und Mittagspausen dauern hier so 2-3 Stunden. Eine Oase zum Abschalten. Unser europäisches Tempo hat sich jetzt auch schon entschleunigt, d.h. wir werden nicht mehr unruhig wenn man 1 Stunde auf das Essen wartet, wir laufen über die Straßen anstatt halb zu rennen und wir stellen den Wecker nur dann, wenn´s sein muss (z.B. wenn wir einen Flug oder einen Bus gebucht haben). Zeit ist so oder so für uns relativ geworden, denn die Wochentage verlieren ihre Bedeutung. Christian hat sich sogar ein Buch gekauft und liest fleißig - undenkbar in Deutschland.

Nach 3,5 Wochen verlassen wir nun das Inland und begeben uns ans Meer!

Bis zum nächsten Eintrag aus Kambodscha!




2 Kommentare:

  1. Herrliche Reiseberichte! Wir verfolgen auch regelmäßig alles mit Spannung & Schmunzeleien!
    Ganz liebe Grüße aus dem kalten Good Old Nudeltown :-)
    Die Preußenfreundin

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  2. Grüße zurück aus der Wärme! Natürlich auch an Alex!

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