Freitag, 12. Juni 2015

Tonga Teil I - Tongatapu (05.-12.05.)

Malo e lelei aus Tonga!

Zuerst zwei Karten zur Orientierung...

Nach etwas mehr als 1 Jahr in der westlichen Welt wurde es mal wieder Zeit für einen zweiwöchigen, kleinen Kulturschock. Der ist in Tonga ziemlich gut gelungen, sowohl im positiven als auch im negativen Sinn. Aber alles in allem eigentlich genau das Abenteuer, was wir gesucht hatten.

Gestartet sind wir auf der Hauptinsel Tongatapu.
Wenn hier am International Airport ein Flugzeug landet, versammelt sich gefühlt die ganze Insel, um ihre Familienmitglieder von Übersee, die das Geld aus Australien, Neuseeland oder USA mitbringen, zu begrüßen.
Uns hat zwar keiner erwartet, dennoch fanden wir schnell ein Gefährt und einen Fahrer, der uns in die Hauptstadt Nuku'alofa brachte. Für die gesamte Zeit auf Tongatapu (7 Nächte) haben wir in Sela's Guesthouse eingecheckt. Da war auch schon der erste Schock: Tonga wird teuer! Für das Taxi vom Flughafen in die Stadt zahlten wir $40 und die Unterkunft kostete uns $60/Nacht (eine der günstigsten!!!). Aber wir haben keine andere Wahl, wenn wir das Land sehen wollen. Vielleicht sind wir auch durch die südostasiatischen Preise zu sehr verwöhnt.
(Mit "$" meine ich Tonga $,Tonga $2,1 ~ 1€)
Auch die Preise für Lebensmittel, Wasser und Auswärts-Essen waren für uns Sparfüchse nicht immer tragbar. Andere lachen vllt. über die Preise, aber für uns war das teilweise ungewohnt teuer. Wir haben durchschnittlich $5-$8 pro Portion bezahlt, z.B. Fried Chicken (Nationalgericht im Pazifik) mit Manioke. Also haben wir uns hauptsächlich von Instant-Nudeln (die wir uns im Guesthouse zubereiten konnten), Bananen (die waren in Sela's Guesthouse kostenlos) und Regenwasser ernährt (auch kostenlos im Guesthouse und absolut in Ordnung).
Die ersten Tage verbrachten wir also damit unser Geld neu zu kalkulieren bzw. unsere weitere Reise in Tonga zu planen, denn Tongatapu ist zwar schön, aber noch nicht ganz das, was wir uns erwartet hatten. Es ist leider nicht so einfach von A nach B zu kommen, vor allem, wenn man noch weitere Inselgruppen sehen will. Es gibt 3 Fähren und eine Fluggesellschaft. Fliegen ist natürlich doppelt so teuer wie das 12-24h lange Reisen mit der Fähre. Die Fähren wiederum fahren nur 1-2x pro Woche und das noch nicht mal regelmäßig (abhängig von Wetter, Seegang, Anzahl der Passagiere und DER KIRCHE). Ursprünglich wollten wir die nächste Fähre nach Ha'apai (die Inselgruppe mit Tonga's schönsten Stränden) nehmen, allerdings hatte die Kirche die gesamte Fähre für diesen Tag für ihre Mitglieder gebucht, da auf Vava'u eine Kirchenkonferenz stattfinden sollte. Also keine Fähre für uns nach Ha'apai. Die nächste würde erst in der nächsten Woche irgendwann ablegen und wir hätten nur 2 Tage auf Ha'apai bis wir wieder auf Tongatapu unseren Rückflug haben und das bei einer Fähr-Fahrzeit von 12h... lohnt sich nicht. Die Fähre mussten wir vom Plan streichen. Klingt alles ziemlich kompliziert; war es auch!!!
Aber noch komplizierter als von A nach B zu gelangen, ist es an diese Informationen überhaupt heranzukommen. Wir sind kilometerweit durch die Stadt und zum Hafen gelaufen, um das Büro der Fähre zu finden. Keine Beschilderung, keine Wegweiser, nur fadenscheinige Deutungen der Einheimischen in unterschiedliche Richtungen. Aber nach ein paar Stunden fanden wir DIE Ticket-Luke in einem großen Hafengebäude, wo wir endlich ein paar Informationen bekamen. Aber leider eben nur die enttäuschenden.
Also mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen. Und nach einem großen Hin und Her, stundenlangem Überlegen und weiteren, kilometerlangen Märschen durch die Stadt, sind wir am 3. Tag endlich zu dem Entschluss gekommen, dass wir nach Ha'apai fliegen und auch von da aus wieder zurück nach Tongatapu, um im Anschluss gleich unseren Rückflug nach Auckland zu nehmen.

Taxifahrt vom Flughafen zu Sela's Guesthouse
Auf der Suche nach Informationen...

Ein paar Eindrücke von Nuku'alofa konnten wir einfangen, trotz der wilden Sucherei.




Der tägliche Markt von Nuku'alofa...


Unsere Stammkneipe: es hat auch seine Zeit gedauert bis wir sie endlich gefunden hatten.

Autos in Tonga. Auch wenn teilweise nicht mehr viel von ihnen vorhanden war: Hauptsache es fährt! Wir haben leider keine besseren Bilder (ja, es geht schlimmer) von den schlechtesten Autos, die wir bis jetzt gesehen haben.

Sela's Guesthouse










Bananen waren inklusive ;)
Katerfrühstück: Instant-Nudeln & Manioke
Katerabendessen: Ota Ika mit Manioke (roher Fischsalat ala Pazific in Cocosnus, seeeeeeehr lecker!!!) Manioke ist übrigens eine stärkehaltige Wurzel, günstig und sehr beliebt als Beilage, schmeckt ähnlich wie Kartoffeln, aber doch anders ;)
Nach dem Chaos und dem Stress der ersten 3 Tage, konnten wir uns nun endlich etwas mehr auf Tongatapu bzw. Nuku'alofa konzentrieren und das pazifische Inselleben auf uns wirken lassen.








Kinderfest, veranstaltet vom lokalen Mobilfunkanbieter....





Mitternachtssnack nach dem Lokal-Besuch. Was wird das wohl sein auf dem Teller?!?! ;)
Königspalast in Nuku'alofa
Die königliche Familie hat in Tonga den gleichen, hohen Stellenwert wie die eigene Familie und die christliche Kirche.

Es gibt so viele, tolle Sachen in Nuku'alofa zu kaufen! Leider sind unsere Mitbringsel-Kapazitäten extrem begrenzt :(



Und noch zwei weitere Tage später gab's endlich die volle Insel-Dröhnung! Zum allerersten Mal bekamen wir einen richtigen Strand zu Gesicht! Die Stadt Nuku'alofa, wo wir uns bis dahin aufgehalten haben, ist ziemlich verdreckt und hat nur einen trostlosen Hafen ohne Beschilderung ;) Es wurde Zeit, dass wir da raus kommen, um mal was anderes von Tongatapu zu sehen. Eine gute Gelegenheit war die Dinner Show auf der westlichen Seite der Insel im Vakaloa Beach Resort. Hier gibt es ein großes Buffet und im Anschluss ein paar traditionelle Tänze aus Tonga und dem restlichen Pazifik. Bereits vor dem Essen stieg die Stimmung! Eine Band spielte die ganze Zeit und hier und da sprangen ein paar Tonga-Frauen von ihren Stühlen und fingen an zu tanzen und zu grölen. Einfach genial solche Momente! Ein sehr gelungener Abend und weniger touristisch als wir erwarteten. Wir zwei waren an diesem Abend die einzigen "Palangis" (das Wort für weiße Touristen in Tonga). 

Dieses Mal haben wir uns mit dem local Bus zur anderen Inselseite fortbewegt...






Wir wurden sogar namentlich von der 2-Mann-Band erwähnt als Dank, dass wir uns für das Vakaloa Beach Resort entschieden haben. Etwas peinlich anfangs :D

Das Buffet ist eröffnet.
Ziemlich genau so wichtig wie die Familie sind reichhaltige Festmahle in Tonga. Fast zu jeder Gelegenheit gibt es gegrillte Schweine (oder auch Fisch und Hühnchen)







Am Ende der Show haben alle Tänzer ihre Leis (Blumenketten) an die Zuschauer verschenkt, ich habe auch eine bekommen! So toll!!!!! :))))

Am nächsten Tag ging unser Tongatapu-Insel-Programm gleich weiter, und zwar mit einer Insel-Rundfahrt mit Toni von "Toni's Guesthouse" (ein alter Brite, der seit ca.25 (?) Jahren hier lebt, mehrere Guesthouses besitzt und Touristen die Insel zeigt und alles über Land & Leute weiß). Wir waren insgesamt 7 Leute und 7h mit ihm unterwegs; er hat uns Strände, Kirchen & Dörfer gezeigt sowie uns Flora & Fauna näher gebracht. 

Nochmal zum Thema Kirche in Tonga: die Kirche spielt eine tragende Rolle in der Kultur. 99% der Einwohner sind Christen, welche zu den verschiedensten Kirchen gehören. Der Sonntag ist heilig. Heilig nicht im europäischen, sondern im Tonga-Style, d.h. Sonntags sind alle Flughäfen geschlossen, keine Geschäfte dürfen Waren verkaufen, kein Taxi darf fahren, niemand darf arbeiten. Selbst Verträge, die an einem Sonntag geschlossen werden, sind nichtig... Der typische Tonga-Sonntag besteht aus bis zu sieben Gottesdiensten und vor allem essen. So wird das Mittagessen im traditionellen Erdofen "UMU" zubereitet und die ganze Familie verspeist im literarischem Sinne mehre Schweine und Erdwurzeln...















Angeblich DAS Wahrzeichen von Tongatapu, die zweiköpfige Palme.
Fledermäuse





Mittagspause an einem seiner Unterkünfte, mit tollem Ausblick.




In der Ferne: die Nachbar-Insel Eua. Da gibt es hauptsächlich Regenwald und Wanderwege, keine Strände.





Fishing Pigs



FORTSETZUNG FOLGT...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen