Donnerstag, 17. Juli 2014

Port Augusta und Berri (07.04.-17.04.2014)



Hallo Leute! Hier sind wir endlich mal wieder mit einem neuen Eintrag. Der Blog ist zwar aber immer noch nicht auf dem aktuellsten Stand, aber besser als nichts, oder? ;) Es ist schon weider viel passiert. Der naechste Eintrag steht schon in den Startloechern. Hoffen wir also, dass wir in den naechsten Tagen mal wieder ein wenig Freizeit haben, damit wir auch diesen Teil fertigstellen koennen. 

Aber erstmal weiter im Text...

Am 07.04. gegen 18:00 haben wir also Port Augusta erreicht. Und da hatten wir es auch wieder: das altbekannte und meistgehasste Problem namens „kostenlosen Stellplatz für die Nacht finden“. Unsere Wikicamps App, die wir uns nach dem Desaster in Darwin heruntergeladen hatten, zeigte uns außerhalb von der Stadt einen kostenlosen Campingplatz an, den wir aber nicht finden konnten. Stattdessen verirrten wir uns auf einem gruseligen Feld und entschieden uns, dass wir so schnell wie möglich einen Weg raus finden.  Die App hatte noch einen weiteren Stellplatz parat, der sich im Gewerbegebiet befand. In dieser Nacht war uns schon etwas mulmig, denn als wir das letzte Mal auf einem Platz nahe der Stadt parkten, mussten wir 288$ bezahlen…  Aber alles ist gut gegangen, wir haben die Nacht und den nächsten Morgen ohne Strafzettel und Ordnungsamt überstanden.
 
Schnelles Fruehstueck auf dem Rastplatz. Nicht dass doch noch das Ordnungsamt kommt O.O


Der nächste Tag war der Tag der Wahrheit. Wir waren ziemlich aufgeregt als wir uns bei der Autoregistrierung vorstellten und unser Anliegen schilderten. Für die Ummeldung mussten ein paar weitere Formulare ausfüllen, unsere Pässe und Führerscheine kopieren lassen und 12$ zahlen. So weit so gut. Ein kleines Problem gab es dann doch noch. Das Auto ist jetzt zwar auf uns zugelassen, aber unsere REGO läuft nur bis August. Wenn wir unsere REGO verlängern wollen (und das müssen wir irgendwann!), müssen wir eine richtige Adresse in South Australia haben. DIE HABEN WIR LEIDER NICHT. Aber wir haben bis August Zeit uns eine Adresse zu besorgen und diese von einer Behörde als unsere „richtige“ Adresse zu bestätigen lassen (nennt sich hier „proof of adress“ und ist sowas wie eine Meldebestätigung). Klingt ziemlich kompliziert, ist es auch. Aber wir werden das schon irgendwie lösen ;)

Die nächsten Tage haben wir hauptsächlich in der öffentlichen Bibliothek von Port Augusta verbracht. Bibliotheken sind des Backpackers bester Freund! Denn man kann kostenlos Internet und Computer nutzen, man hat ein Dach über dem Kopf und kann sich gut beschäftigen. Während Christian sich vorrangig über den „proof of adress“ und ARBEIT in der Gegend informiert hat, habe ich den Blog bearbeitet und Bilder hochgeladen. So eine Bibliothek ist sehr praktisch für Backpacker, hier wird man geduldet und man kann sein Leben sortieren (Emails checken etc.). Nachdem wir nun den obersten Punkt auf unserer Liste erledigt hatten (in 14 Tagen bei der Auto-Registrierung melden), war nun der nächstwichtigste Punkt – ARBEIT FINDEN - an der Reihe. Wir hatten ja nun schon einiges vom Land gesehen und hatten langsam genug vom Reisen. Es wird Zeit, dass wir nun endlich einen Job finden und etwas Geld verdienen. Unsere Recherche ergab, dass es in und um Port Augusta keine Jobs für uns gibt. Also haben wir die Stadt am 09.04. wieder verlassen und sind weiter in Richtung Süden aufgebrochen.

das einzige Foto von Port Augsta
 
Pause in Port Pirie


auf einem Rastplatz hatte unser Jack sogar einen trockenen Platz... ;)

...und wir auch...


...und unser Gin natuerlich auch.




Nach einem kleinen Zwischenstopp in Port Pirie sind wir am Donnerstag (10.04.) in Clare angekommen. Auf dem Weg dahin sind wir an zahlreichen Farmen vorbei gefahren und haben an der ein oder anderen angehalten, um nach Jobs zu fragen; leider ohne Erfolg. In Clare haben wir dann natürlich als erstes die Bibliothek angesteuert ;), um im Internet weiter nach Arbeit zu suchen und um die Kontakte anzurufen, die uns die Franzosen in Darwin für South Australia gegeben hatten. Aber auch da hatten wir zuerst keinen Erfolg, die Weinernte ist gerade vorbei und sonst scheint im Moment keiner an Helfer interessiert zu sein.  ABER einige Minuten später erscheint im Internet plötzlich ein brandneues BACKPACKER-JOBANGEBOT für die Zitronen-Ernte in Berri/Loxton (ca. XXXkm von Clare entfernt). Sofort hat Christian die Nummer der Kontaktperson gewählt, mit ERFOLG! WIR KÖNNEN AM MONTAG ANFANGEN! JUHU! UNSERE ERSTE ARBEIT ;)))) Jetzt müssen nur noch die Formalitäten klappen (wir müssen uns nämlich vorher bei einer Zeitarbeitsfirma „madec“ in Renmark melden und eine „madec-card“ erstellen lassen, damit will unser künftiger Arbeitgeber sichergehen, dass wir nicht illegal im Land sind und nicht schwarz arbeiten werden). Damit wir auch wirklich am Montag anfangen können, machten wir uns gleich an diesem Tag auf den Weg Richtung Renmark, um unsere Madec-card noch vor dem Wochenende machen zu können. Am nächsten Tag (11.04.) meldeten wir uns bei Madec in Renmark, wo unsere persönlichen Daten und unser Visum geprüft wurden, wir ein Formular ausfüllen mussten, ein Foto von uns gemacht wurde für die Card und wo wir einen kleinen Test zu einem Sicherheits-Video ausfüllen mussten. Jetzt hatten wir die Card, fehlten nur noch ein paar Dinge für die Arbeitsdurchführung. Unser künftiger Arbeitgeber verlangt von uns Schutzhandschuhe und –Brille, einen eigenen „Picking Bag“ pro Person und natürlich angemessene Arbeitskleidung. Also investierten wir in günstige Jeans, Pulli, Hüte und nicht ganz so günstige Picking Bags für 70$/Stück. Das Wochenende und die kommenden Nächte verbrachten wir auf einem kostenlosen Campingplatz namens „Martin’s Bend“ in Berri (keine Duschen, keine Camping-Küche, nur Toiletten und Barbeque-Plätze).



bei "madec" in Renmark mussten wir uns ein Video ueber Sicherheitsvorschriften etc. auf den Farmen anschauen und einen Test dazu ausfuellen

unsere madec cards mit Ablaufdatum des Arbeitsvisums


Bevor wir mit der Arbeit beginnen konnten, musste erst das Wochenende vergehen, und das verbrachten wir auf dem kostenlosen Campingplatz in Berri.

Das ist Optus unser Opossum. Es leistete uns jeden Abend Gesellschaft und machte sich nachts ueber unsere Essensreste her.

kleiner Rundgang in Berri...

...und mal wieder Waesche waschen!

auf dem Campingplatz in Berri


Die Zeit haben wir uns mit Kochen und Essen vertrieben.




Und am Montag war es so weit! Unser erster Arbeitstag! Per SMS erfuhren wir von unserem Arbeitgeber wo und wann wir uns treffen. Wir und einige weitere Backpacker versammelten sich am vereinbarten Ort und warteten auf Einweisung etc. Unsere Arbeitgeber sind übrigens Inder ;) Wir fuhren alle in einem Konvoi zum Zitronen-Feld und wurden in 2er Gruppen auf die Baumreihen aufgeteilt. Bestens ausgestattet mit Picking Bag und Arbeitskleidung machten wir uns motiviert an die Arbeit, wir werden schließlich nach Menge bezahlt und nicht nach Stunde. Für einen Mega-Bin bekommen wir 60$ (aufgeteilt auf 2 Personen, also 30$/Person abzüglich 32% Steuern). Wir müssen also einige Bins schaffen, um gutes Geld zu verdienen. Am ersten Tag schafften wir 2 Bins und wir blieben nach diesem ersten Tag noch optimistisch, aber schnell wurde uns klar, dass es irgendwie nicht mehr wird. Wir haben nie mehr als 2,5 Bins geschafft pro Tag, weil die Erntesaison gerade erst begonnen hatte und nur ca. 30% der Zitronen die gewünschte Größe hatte. Ja richtig, wir durften leider nicht alles pflücken, sondern nur Zitronen mit einer bestimmten Mindestgröße -.- Das ganze hatte was von „die Einäugigen unter den Blinden finden“. Aber wir hatten keine andere Wahl! Es war unser erster Job, wir brauchten Geld und wir haben zum ersten Mal mehr Geld verdient als wir ausgegeben haben. Das hat uns ziemlich glücklich gemacht. Nach der Arbeit waren wir immer auf einem Campingplatz in Berri für 4$/Person duschen und sind danach auf den kostenlosen Campingplatz zum Essen und Übernachten. Die Nächte werden hier langsam immer kälter und wenn man nachts mal auf die Toilette muss, überlegt man es sich 2x, ob man WIRKLICH bei der Kälte raus will! Auch die frühen Morgenstunden waren ziemlich unangenehm, solange bis die Sonne rauskam.


im Konvoi ging es zum Feld
Am Anfang hat es uns noch ein wenig Spass gemacht, weil uns der Zitronenduft an Cuba Libre erinnert hat...

...aber der Spass war irgendwie schnell vorbei...

...weil der Bin irgendwie nicht voll werden wollte.
Es war die Woche vor Ostern und durch die Zitronen-Büsche wurde gemunkelt, dass wir wahrscheinlich über Ostern gar nicht arbeiten werden, weil über Ostern geschlossen ist und KEINER arbeitet. Na toll! Was sollen wir denn das ganze lange Wochenende machen ohne Arbeit?! Diese Gerüchte verstärkten sich von Stunde zu Stunde bis uns am Mittwochnachmittag gesagt wurde: „SO! Feierabend! Schöne Ostern! Wir sehen uns am Dienstag wieder!“ Euer Ernst?! -.- Wir waren nicht gerade erfreut, dass wir schon nach Hause geschickt wurden und nun 5 Tage nicht arbeiten können, sondern nur unsere Zeit irgendwie auf dem Campingplatz absitzen müssen bis wir wieder eingesetzt werden. Um diesen angebrochenen Tag noch irgendwie sinnvoll zu beenden, verbrachten wir den Nachmittag in der Berri-Bibliothek ;) Beim Durchstöbern der Internet-Foren nach Arbeit entdeckt Christian plötzlich eine Anzeige von einer Frau in Adelaide, die sich gerade eine Olivenfarm gemietet hat und nun so schnell wie möglich Hilfe bei der Ernte brauch (eigentlich will sie zwei Mädchen haben dafür). Man bekommt Unterkunft und Essen von ihr PLUS ein kleines Arbeits-Entgelt. Das klang ziemlich gut und wir meldeten uns gleich auf diese Anzeige bei ihr. Am nächsten Tag (Gründonnerstag, 17.04.) erfuhren wir von ihr, dass wir sofort kommen können und im Prinzip auch gleich mit der Arbeit in ihrem alten Haus (Hilfe beim Auszug, Putzen etc.) beginnen können.

Also auf nach ADELAIDE!!!

Allerliebste Gruesse in die weltmeisterliche Heimat! :))) ****
Eure Schul(t)zens

2 Kommentare:

  1. Hallo,

    Zitronen pflücken klingt aber anstrengend...ist ja auch ein Riesen-Korb!
    Freut mich dass es euch gut geht und ich bin schon ganz gespannt auf euren nächsten Bericht :) Konntet ihr euch das Finalspiel irgendwo ansehen? :)
    LG Virginia

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    1. Hallo Vriginia! Freut uns, dass der Blog gut ankommt, Danke :) Das Finalspiel konnten wir uns ansehen... Mehr dazu erfaehrst du schon bald in einem anderen Eintrag ;) HEUTE
      Liebe Gruesse aus Aldinga Beach

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